Meine Rede auf der Solidaritätsdemo gegen rechten Terror von unserem Bündnis Stuttgart gegen Rechts: Der gestrige Terroranschlag war gegen Menschen jüdischen Glaubens in Halle gerichtet, die den höchsten jüdischen Feiertag „Yom Kippur“ feiern wollten. Dieser feige Terroranschlag eines deutschen Antisemiten und Rassisten war auch gegen unsere vielfältige Gesellschaft insgesamt gerichtet! Es war auch ein Anschlag gegen Muslime, Frauen, Andersdenkende, schlicht gegen Menschen, die nicht in das Bild passen von einem immer hoffähiger werdenden Rassismus – in Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt.Der Täter hatte glücklicherweise keinen Erfolg mit seinem Versuch die Synagoge zu betreten und die 50 anwesenden Gläubigen zu ermorden. Nachdem er es nicht in die Synagoge geschafft hat, ist er losgezogen und hat nach weiteren möglichen Opfern Ausschau gehalten.Er hat dann mehrere Granaten ins nahe jüdische Friedhof geworfen. Dabei ist ihm eine Passantin zufällig über den Weg gelaufen, die in dem Moment nicht realisiert hat was mit ihr geschieht. Der Täter hat sie ermordet. Er ist dann in sein Auto gestiegen und ist umhergefahren auf der Suche nach weiteren Opfern.„Döner, auch gut!“ ist seine Reaktion als er an einem Dönerimbiss vorbeifährt. Er steigt in seiner Kampfmontur aus, geht auf den Imbiss zu, betritt den Imbiss, schießt um sich und ermordet einen Mann. Es wurden auch weitere Menschen schwer verletzt. Ein Dönerimbiss hat in Deutschland mittlerweile auch einen symbolischen Charakter für Neonazis und Rassisten. Nachdem mehrere türkische Migrant*innen in Deutschland mit der selben Waffe ermordet wurden, sprach die Presse von „Döner-Morden“. Heute wissen wir, dass das terroristische Neonazi-Netzwerk NSU bundesweit zehn Menschen ermordet und viele verletzt hat.Der Terrorist von Halle hat zum Glück keinen Anschlag auf die Menschen in der Synagoge ausüben können, er hat aber zwei Menschen ermordet und einige schwer verletzt. Menschen deren einziger Fehler es war zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.Heute heißt es von Seiten der Polizei, es handle sich um einen Einzeltäter, vermutlich heißt es morgen wieder – der Täter sei psychisch krank.NEIN, NEIN, NEIN, das stimmt nicht. Dieser Terrorist hatte sehr wohl Komplizen bei seiner Tat. Sie liefen zwar nicht mit Gewehren durch Halle, aber sie haben diesen Terroristen mit Worten begleitet und unterstützt. Seine Komplizen tragen Anzug und Krawatte, sie sitzen in Talkshows, in Gemeinderäten, im Landtag und im Bundestag. Ihre rassistische Organisation nennt sich „Alternative für Deutschland“ und sie sind Mitschuldig an diesen Taten!Weidel, Gauland, Meuthen, Höcke, IHR habt Blut an den Händen. Ihr seid mitschuldig an diesem Terror! Ihr tragt auch Mitschuld an Angriffen und Gewalt auf Geflüchtete, auf Muslim*innen, auf Juden und Linke. Ihr trag Verantwortung für den immer weiter steigenden Hass und die Hetze, für Beleidigungen und Morddrohungen gegen unsere vielfältige Gesellschaft. Ihr verbreitet das Gift in den Köpfen vieler Menschen. Denn der Täter von Halle beruft sich auf viele Eurer Thesen. Vom angeblichen „großen Austausch“ der verhindert werden soll, bis zu Eurem Hass gegen Frauen.Ich sage Schluss damit! Ich hab genug von Euren lügen über die Shoah, genug von Euren lügen über Geflüchtete, über Migrant*innen, über Schwule und Lesben und über Linke.Schluss damit! Medien, ob nun gedruckt oder im Fernsehen müssen endlich aufhören diesen Rassisten eine Plattform zu geben. Sie müssen aufhören ihnen die Möglichkeit zu geben ihren Hass einem Millionenpublikum zu verbreiten.Schluss damit! Politiker*innen aus allen Parteien müssen damit aufhören mit diesen Rassisten zusammen zu arbeiten oder deren Politik auch nur zu dulden. Die AfD muss bekämpft werden, denn sie bedrohen unsere Gesellschaft.Nicht jede*r ist heute direkt betroffen von den Angriffen der AfD und anderer rechter Gruppen, aber jede*r wird irgendwann zu leiden haben wenn diese Leute jemals an die Macht kommen. So wie gestern, denn der Täter wollte zunächst Juden töten, aber als er nicht weiter kam hat erst eine Frau getötet, danach einen weißen, deutschen Mann auf der Suche nach Muslimen.Welche Gruppe wäre als nächstes dran gewesen? Schwule, Lesben, Sinti und Roma, Ältere, Kranke, behinderte Menschen?Wir sind alle mit diesem Angriffen gemeint und deswegen war es gestern so wichtig uns gemeinsam vor die Stuttgarter Synagoge zu stellen und klar zu machen, dass wir zusammen stehen, ganz egal wer das Ziel dieser Naziterroristen ist.Wenn Juden angegriffen werden, dann bin ich Jude! Wenn Muslime angegriffen werden, dann bin ich Muslim. Wenn Frauen angegriffen werden, dann bin ich Frau. Wenn Schwule angegriffen werden, dann bin ich Schwul. Wenn Schwarze angegriffen werden, dann bin ich Schwarz.In einer Morddrohung, die ich vor ein paar Tagen erhalten haben steht folgendes drin: „Nur wenn Du öffentlichkeitswirksam als Stadtrat zurücktrittst, werden wir gnädig sein und dir die Wahl lassen, wie du sterben willst, nachdem du im Kräherwald vorher dein eigenes Grab ausgehoben hast: durch einen Kopfschuss, durch einen Nackenschuss oder durch Enthauptung.“Wenn ich angegriffen werde, dann weiß ich, dass wir viele sind und wir gemeinsam widerstand leisten werden. ALERTA!
Gepostet von Luigi Pantisano am Donnerstag, 10. Oktober 2019
Meine Rede auf einer Demo vom Bündnis Stuttgart gegen Rechts nach dem antisemitischen Anschlag von Halle am 9. Oktober 2019:
Der gestrige Terroranschlag war gegen Menschen jüdischen Glaubens in Halle gerichtet, die den höchsten jüdischen Feiertag „Yom Kippur“ feiern wollten. Dieser feige Terroranschlag eines deutschen Antisemiten und Rassisten war auch gegen unsere vielfältige Gesellschaft insgesamt gerichtet! Es war auch ein Anschlag gegen Muslime, Frauen, Andersdenkende, schlicht gegen Menschen, die nicht in das Bild passen von einem immer hoffähiger werdenden Rassismus – in Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt.
Der Täter hatte glücklicherweise keinen Erfolg mit seinem Versuch die Synagoge zu betreten und die 50 anwesenden Gläubigen zu ermorden. Nachdem er es nicht in die Synagoge geschafft hat, ist er losgezogen und hat nach weiteren möglichen Opfern Ausschau gehalten.
Er hat dann mehrere Granaten ins nahe jüdische Friedhof geworfen. Dabei ist ihm eine Passantin zufällig über den Weg gelaufen, die in dem Moment nicht realisiert hat was mit ihr geschieht. Der Täter hat sie ermordet. Er ist dann in sein Auto gestiegen und ist umhergefahren auf der Suche nach weiteren Opfern.
„Döner, auch gut!“ ist seine Reaktion als er an einem Dönerimbiss vorbeifährt. Er steigt in seiner Kampfmontur aus, geht auf den Imbiss zu, betritt den Imbiss, schießt um sich und ermordet einen Mann. Es wurden auch weitere Menschen schwer verletzt. Ein Dönerimbiss hat in Deutschland mittlerweile auch einen symbolischen Charakter für Neonazis und Rassisten. Nachdem mehrere türkische Migrant*innen in Deutschland mit der selben Waffe ermordet wurden, sprach die Presse von „Döner-Morden“. Heute wissen wir, dass das terroristische Neonazi-Netzwerk NSU bundesweit zehn Menschen ermordet und viele verletzt hat.
Der Terrorist von Halle hat zum Glück keinen Anschlag auf die Menschen in der Synagoge ausüben können, er hat aber zwei Menschen ermordet und einige schwer verletzt. Menschen deren einziger Fehler es war zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.
Ich möchte Euch bitten eine Schweigeminute einzulegen für die gestrigen Opfer und für alle Opfer von Rassismus und Antisemitismus.
Heute heißt es von Seiten der Polizei, es handle sich um einen Einzeltäter, vermutlich heißt es morgen wieder – der Täter sei psychisch krank.
NEIN, NEIN, NEIN, das stimmt nicht. Dieser Terrorist hatte sehr wohl Komplizen bei seiner Tat. Sie liefen zwar nicht mit Gewehren durch Halle, aber sie haben diesen Terroristen mit Worten begleitet und unterstützt. Seine Komplizen tragen Anzug und Krawatte, sie sitzen in Talkshows, in Gemeinderäten, im Landtag und im Bundestag. Ihre rassistische Organisation nennt sich „Alternative für Deutschland“ und sie sind Mitschuldig an diesen Taten!
Weidel, Gauland, Meuthen, Höcke, IHR habt Blut an den Händen. Ihr seid mitschuldig an diesem Terror! Ihr tragt auch Mitschuld an Angriffen und Gewalt auf Geflüchtete, auf Muslim*innen, auf Juden und Linke. Ihr trag Verantwortung für den immer weiter steigenden Hass und die Hetze, für Beleidigungen und Morddrohungen gegen unsere vielfältige Gesellschaft. Ihr verbreitet das Gift in den Köpfen vieler Menschen. Denn der Täter von Halle beruft sich auf viele Eurer Thesen. Vom angeblichen „großen Austausch“ der verhindert werden soll, bis zu Eurem Hass gegen Frauen.
Ich sage Schluss damit! Ich hab genug von Euren lügen über die Shoah, genug von Euren lügen über Geflüchtete, über Migrant*innen, über Schwule und Lesben und über Linke.
Schluss damit! Medien, ob nun gedruckt oder im Fernsehen müssen endlich aufhören diesen Rassisten eine Plattform zu geben. Sie müssen aufhören ihnen die Möglichkeit zu geben ihren Hass einem Millionenpublikum zu verbreiten.
Schluss damit! Politiker*innen aus allen Parteien müssen damit aufhören mit diesen Rassisten zusammen zu arbeiten oder deren Politik auch nur zu dulden. Die AfD muss bekämpft werden, denn sie bedrohen unsere Gesellschaft.
Nicht jede*r ist heute direkt betroffen von den Angriffen der AfD und anderer rechter Gruppen, aber jede*r wird irgendwann zu leiden haben wenn diese Leute jemals an die Macht kommen. So wie gestern, denn der Täter wollte zunächst Juden töten, aber als er nicht weiter kam hat erst eine Frau getötet, danach einen weißen, deutschen Mann auf der Suche nach Muslimen.
Welche Gruppe wäre als nächstes dran gewesen? Schwule, Lesben, Sinti und Roma, Ältere, Kranke, behinderte Menschen?
Wir sind alle mit diesem Angriffen gemeint und deswegen war es gestern so wichtig uns gemeinsam vor die Stuttgarter Synagoge zu stellen und klar zu machen, dass wir zusammen stehen, ganz egal wer das Ziel dieser Naziterroristen ist.
Wenn Juden angegriffen werden, dann bin ich Jude! Wenn Muslime angegriffen werden, dann bin ich Muslim. Wenn Frauen angegriffen werden, dann bin ich Frau. Wenn Schwule angegriffen werden, dann bin ich Schwul. Wenn Schwarze angegriffen werden, dann bin ich Schwarz.
In einer Morddrohung, die ich vor ein paar Tagen erhalten haben steht folgendes drin: „Nur wenn Du öffentlichkeitswirksam als Stadtrat zurücktrittst, werden wir gnädig sein und dir die Wahl lassen, wie du sterben willst, nachdem du im Kräherwald vorher dein eigenes Grab ausgehoben hast: durch einen Kopfschuss, durch einen Nackenschuss oder durch Enthauptung.“
Wenn ich angegriffen werde, dann weiß ich, dass wir viele sind und wir gemeinsam widerstand leisten werden. ALERTA!
Vielen Dank!