Am 6. Januar 2016 habe ich diesen im Bild dargestellten Beitrag geschrieben – leider mit einer erschreckend prophetischen Vorhersage. In den letzten Jahren habe ich diesen Beitrag immer wieder gelesen und ich hätte mir sehr gewünscht, dass ich falsch liege. Nicht nur, weil ich aufgrund dieses Beitrags die ersten Morddrohungen erhalten habe. Seither begleitet mich dieses Thema noch stärker. Meine langjährigen Follower hier auf Facebook wissen das. Ein “Turning-Point” auch für mich.
Nur sechs Tage nach der sogenannten ersten Kölner Silvesternacht, war die Stimmung – vor allem in der Medienlandschaft – sehr aufgeheizt und “unter Druck”. Journalist*innen verschiedener Print- und Fernsehmedien haben sich gegenseitig Vorwürfe gemacht. Tenor war stets, die Gefahr der Migration sei unterschätzt worden, man solle wieder zur Wahrheit zurückkehren und auch mal kritisch über Migration berichten. Die rosarote Brille solle endlich abgelegt werden. Diese Diskussion hat Wirkung gezeigt.
Genauso aber auch in der Politik ist die Stimmung gekippt. In so gut wie allen Parteien gab es Politiker*innen, die sich plötzlich gegen Migration – die Einen mehr, die Anderen weniger – ausgesprochen haben. Manche haben aber auch nur die Chance genutzt, um ihren tief sitzenden Rassismus wieder an die Oberfläche zu holen. Gesetze wurden verschärft und Migrant*innen bläst seither ein kalter bis eisiger Wind ins Gesicht.
Eine Studie hat nun gestern genau meine These bezüglich der Medien bestätigt. So wird im Fazit folgendes festgestellt:
“Seit der Kölner Silvesternacht 2015/16 sind Medien getrieben von dem Anspruch, genauer und umfassend hinzusehen. In der Berichterstattung über Gewaltkriminalität ist jedoch das genaue Gegenteil eingetreten: ein einseitiger Fokus auf ausländische Tatverdächtige.”
Dieses Fazit bedeutet nichts anderes und das belegt diese Studie eindrücklich, dass struktureller Rassismus – denn um nichts anderen handelt es sich – in vielen Redaktionen um sich gegriffen hat. Rechtsextremisten und Rassisten haben sich in vielen Köpfen der Redaktionen festgesetzt und beeinflussen dadurch massiv die Berichterstattung.
Diese rassistischen Schere in den Köpfen, die dort vermutlich unbewusst feststeckt, sollte wieder so schnell wie möglich entfernt werden. Damit Fakten die Oberhand gewinnen und nicht die jeweiligen Kampagnen von rechtsextremen Blogs und Parteien wie der AfD. An dieser Stelle auch vielen Dank an die Journalist*innen, die es in allen Redaktionen auch gibt, die sich gegen diese rassistische Schere in ihren Artikeln zur Wehr setzen und in ihren Redaktionen dagegen vorgehen.
Hier geht es zur besagten Studie.