
Das Wochenende hat uns eine wichtige Sache gezeigt: Unsere Demokratie funktioniert. Es war möglich, dass Corona-Leugner*innen und Gegendemonstrant*innen gleichzeitig auf die Straße gehen und weitestgehend friedlich demonstrieren konnten.
Hier wird ein Widerspruch deutlich, den viele Corona-Leugner*innen und Sympathisant*innen nicht sehen: Sie klagen, dass die Meinungsfreiheit eingeschränkt sei, und sogar, dass ihre allgemeine Freiheit eingeschränkt sei. Dabei sind gerade die Demonstrationen ein Beweis dafür, dass Deutschland eben keine Diktatur ist.
Und trotzdem waren die sogenannten “Querdenken”-Demonstrationen für die ganze Stadt eine große Belastung. Viele der Corona-Leugner*innen haben sich geweigert, eine Maske zu tragen und Abstand zu halten. Sie haben sich geweigert, die Regeln einzuhalten, die helfen sollen, dass ihre Mitmenschen gesund bleiben. Dieses unsolidarische Verhalten der Corona-Leugner*innen und ihrer Sympathisant*innen schadet uns allen. Es betrifft nicht nur den einzelnen Menschen, sondern auch die Wirtschaft: Viele Gastronomien haben im Laufe des Tages geschlossen, andere hatten gar nicht erst geöffnet. Die Ausfälle der Einnahmen treffen sie gerade jetzt hart.
Umso wichtiger war es, dass es am Wochenende auch unzählige Gegendemonstrationen gab. Sehr viele Konstanzer*innen sind den teilweise verfassungsfeindlichen Ansichten der Corona-Leugner*innen entgegengestanden: In Konstanz gibt es kein Platz für Faschist*innen, Reichsbürger*innen, Rassist*innen, Muslimfeind*innen und Antisemit*innen.
Besonders gefreut hat mich auch, dass sich viele Wissenschaftler*innen zu Wort gemeldet haben. Als Hochschulstadt ist es eine unserer Stärken, dass Politik und Wissenschaft eng zusammenarbeiten können. Damit kommen wir gut aus der Krise.